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Emil Hübner: Hermes. Zeitschrift für classische Philologie Bd. 3
Ein Decret des L. Aemilius Paulus

agrum pacatum reductos; haec ex Hispania nuntiata (Livius 37, 46, 7). Aber im folgenden Jahr 565 prius aliquanto, quam successor veniret, L. Aemilius Paulus, qui postea regem Persea magna gloria vicit, cum priore anno haud prospere rem gessisset, tumultuario exercitu collecto signis collatis cum Lusitanis pugnavit; fusi fugatique hostes, caesa decem octo milia armatorum, duo milia trecenti capti, et castra expugnata. Huius victoriae fama tranquilliores in Hispania res fecit (Livius 37, 57, 5). Nachher heisst es von demselben Jahr supplicationes deinde fuerunt ex senatus consulto, quod L. Aemilius in Hispania[1] prospere rem publicam gessisset. Plutarch, der einer anderen Quelle wie Livius folgt, wohl dem Polybius[2], meldet von der Niederlage nichts, wohl aber von zwei Siegen über die Barbaren, καὶ δοκεῖ, heisst es dabei, τὸ κατόρθωμα τῆς στρατηγίας περιφανῶς γενέσθαι, χωρίων εὐρυΐᾳ καὰ ποταμοῦ τινος διαβάσει (wahrscheinlich des Baetis) ῥαστώνην παράσχοντος αὐτὸν πρὸς τὸ νίκημα τοῖς ατρατιώταις, πόλεις δὲ πεντήκοντα καὶ διακοσίας ἐχειρώσατο δεξαμένας αὐτὸν ἑκουσίως. Εἰρήνῃ δὲ καὶ πίστει συνηρμοσμένην ἀπολιπὼν τὴν ἐπαρχίαν εἰς Ῥώμην ἐπανῆλθον u. s. w., wobei seine Uneigennützigkeit hervorgehoben wird. Auf diesen hispanischen Sieg des Paulus nebst den beiden späteren über Ligurien vom J. 573 und über Makedonien vom J. 586 bezieht sich, wie Mommsen bemerkt hat[3], die Beischrift PAVLLVS · TER auf dem um das J. 700 geschlagenen Denar seines Nachkommen Paulus Lepidus[4]. Zu ergänzen ist nämlich imperator; denn triumphiert hat Paulus nur zwei Mal, über die Ligurer und über den Perseus, was, in Uebereinstimmung mit Livius ausdrücklicher Angabe über den spanischen Sieg, die capitolinischen Triumphalfasten, welche den Triumph über Perseus auch ausdrücklich als den zweiten des Paulus bezeichnen[5], und das arretinische Elogium, welches des spanischen Feldzugs überhaupt keine Erwähnung thut,


  1. Der Bambergensis hat in Graecia, schlechtere Hss. in Graecia Hispania; daher meint Weissenborn, es sei wohl ein Theil Spaniens gemeint; an Baetica darf jedenfalls nicht gedacht werden, weil diese Bezeichnung statt ulterior damals noch nicht offiziell war. Die Variante kann wohl aus falscher Reminiscenz an den berühmtesten Sieg des Paulus entstanden sein.
  2. Nissen Quellen der vierten und fünften Decade des Livius S. 200. 299 und H. Peter die Quellen Plutarchs in den Biographieen der Römer S. 88.
  3. Röm. Münzwesen S. 633.
  4. C. I. L. 1, 473.
  5. C. I. L. 1 S. 459.