Seite:Historische Skizze des Bauernkriegs im Hochstift Wirzburg.pdf/11

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und flehte auf den Knien ihren Mann frey zu lassen. Aber die Unmenschen gaben der Bittenden nicht nur kein Gehör, sondern faßten gar das cannibalische Vorhaben sie, wie den Grafen von Helfenstein, lebendig zu spießen. Aller herzzerschneidenden Wehklagen und Bitten der Unschuldigen ungeachtet, wurden schon die Anstalten dazu gemacht. Dieser Auftritt erweichte endlich das Felsenherz des Bauernanführers Florian von Geyer. Er entriß die Gefangene den Barbaren, ließ sie mit ihren Kindern auf einen Wagen setzen, und nach Mergenthal führen.

 Unterdessen war auch ein Haufe Bauern von dem Städtchen Röttingen aus im Anzuge. Bey Bütthardt stießen sie auf einen Trupp Wirzburgischer Reuter. Es entstand ein hitziges Gefecht. Vierzehn Bauern wurden erschossen. Ein einziger gerieth in Gefangenschaft. Die Erbitterung war so groß, daß dieser einzige den angebotenen Pardon nicht annahm, sondern sich lieber niederstechen ließ.

 Bald darauf erstürmten die Bauern auch das bey Aub gelegene Schloß Reichelsberg, plünderten und setzten es darauf in Flammen. Von da machten sie sich auf und zogen nach Ochsenfurt, wohin sie schon