Seite:Historische Skizze des Bauernkriegs im Hochstift Wirzburg.pdf/15

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

geschworen hätte, daß es ihr eignes Kind sey.

 Von Castell zogen die Bauern auf den Schwabenberg, eine alte Burg, hoch auf der westlichen Spitze des Steigerwalds liegend. Das Schloß wurde geplündert und demolirt. Ein einziger dicker hoher Thurm blieb stehen. Das nämliche widerfuhr von den Bauern zu Possenheim auch dem Schlosse Speckfeld und mehreren andern in dieser Gegend.

 Als die Bauern nun unter Mord und Verheerung bis Geroldshofen vorgerückt waren, und sich hier eine Zeitlang verweilt hatten, schickte der Fürstbischoff Abgesandte an sie mit den Gesuch: sich nur so lange ruhig zu halten, bis man von ihrem eigentlichen Begehren sichere Kundschaft habe, worauf man ihren Klagen alsbald abhelfen würde. Die Antwort aber war: daß sie mit nächsten selbst nach Wirzburg kommen, und ihre Anträge machen würden. Sie schrieben auch wirklich bald darauf an ihre Spiesgesellen, die bey Bildhausen ihr Wesen trieben, daß sie sich bald nach Wirzburg in Marsch setzen sollten, damit man vereint mit größeren Kräften etwas rechtes zu Stand bringen könnte. Von Geroldshofen zogen