Seite:Historische Skizze des Bauernkriegs im Hochstift Wirzburg.pdf/18

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ohne Zusatz predigen. 2) Der grosse Zehend soll zur Erhaltung des Pfarrers und der Armen angewendet, der kleine und Blutzehnd aber aufgehoben seyn. 3) Die Leibeigenschaft soll abgeschafft seyn. 4) Jagd- Fisch- und Vogelfang soll jedermann erlaubt seyn. 5) Jeder Unterthan soll sein nöthiges Bau- und Brennholz unentgeldlich erhalten. 6) Die häufigen und drückenden Frohndienste sollen gemildert werden. 7) Dem Bauer soll man auch ein Eigenthum und Zeit lassen für sich selbst etwas zu erwerben. 8) Die Gültabgaben sollen herabgesetzt werden. 9) Die Strafen sollen gelinder seyn. 10) Die, welche Gemeindegüter an sich gerissen haben, sollen dieselbe wieder herausgeben. 11) Sterbfall, Sterbhandlohn, und andere drückende Auflagen sollen der zurückbleibenden Wittwen und Waisen wegen ganz abgeschafft werden. 12) Man solle sie, wenn sie etwas unchristliches begehren würden, in der Güte eines bessern belehren.

 Ob und in wie ferne die Bauern hier Recht haben mochten? will ich dem Urtheil eines jeden überlassen, –

 Die Bauern zogen sich jetzt aus der ganzen Gegend gegen Wirzburg zusammen. Hier kündigten nun die unruhigen Bürger ihrem