Seite:Historische Skizze des Bauernkriegs im Hochstift Wirzburg.pdf/25

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 Während diesem rückte das Bundesheer vor die Stadt, und ließ sie auffordern. Die Bauern antworteten, daß sie selbst einige aus ihrem Mittel hinaus schicken wollten, um Unterhandlung zu pflegen. Dies geschah. Allein die Bundsobersten wollten von nichts andern als Ergebung auf Gnade und Ungnade wissen. Die Bauern waren in einer Lage, die ihnen keinen freyen Willen mehr ließ. Sie mußten sich ergeben.

 Mittwochs nach Pfingsten, am 7 Junii, zogen die Bündischen in die Stadt. Hier stand auf der Domgasse der Rath, und die ganze Bürgerschaft. Männer bebten und erwarteten mit stummer Angst ihren Tod. Weiber und Kinder wehklagten und rangen verzweifelnd die Hände.

 Zuerst mußten die Bürger alle Waffen, Geschütz und Gewehr ausliefern. Nachdem dieß geschehen war, wurde der entflohene zu Eibelstadt aber wieder gefangene Bauernanführer Kohl in Feßeln hervor geführt und nebst 19 andern auf der Stelle enthauptet. Nach diesem fielen unter dem Henkersschwerd in der Stadt noch 49. Der Bauern vormahliger Feldprediger Ambrosius, ein entlaufener Augustiner, hatte sich weislich bey Zeiten davon gemacht, und nach Nordheim