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liegt wo anders: in der Anlage der Stadt ist sie zum ersten begründet, im Beieinander der einzelnen Werke, in ihrem Verhältnis zur Umgebung, in den Raumgebilden der Straßen und Plätze, im Aufbau des Ganzen ist Stadtschönheit vornehmlich zu finden — aus alledem und aus den Einzelwerken schaut sie uns entgegen.

So kann man sich nicht, wie früher, damit begnügen, sehenswürdige Gebäude aufzuzählen und zu ihnen hinzuführen. Vielmehr ist es zuerst notwendig, den Blick auf das Ganze zu lenken, mit anderen Worten: zunächst den Stadtplan zu betrachten. Man wird die Anlage einer alten Stadt natürlich besser aus einem älteren Plane verstehen lernen, als aus einem neuen. Es ist deshalb ein Plan beigegeben, der etwa 1825 entstanden sein mag — jedenfalls zu einer Zeit, als Alt-Bautzen mit Türmen und Toren noch fast völlig erhalten war (Plan I). Die im alten Plane fehlenden Straßennamen kann man sich leicht aus dem weiter beigegebenen neuen Plan (Plan II) ergänzen.

Zunächst interessiert uns nur die innere Stadt, die auf Plan I mit schwarz ausgedruckten Blöcken wiedergegeben ist. Da zeigt der erste Blick, daß Bautzen auf zwei, oder auch, wenn man will, auf drei Seiten von Natur befestigt ist. Die Spree hat sich in scharfer Wendung nach Osten ein tiefes Bett in die Felsen gewaschen. Die steilen Hänge des rechten Flußufers geben die westliche und zum Teil die nördliche Grenzlinie der alten Stadt. Die nördliche Grenzlinie findet ihre Fortsetzung in den Abhängen nach einem verschwundenen kurzen Wasserlauf, welcher der Spree

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Roch: Bautzen : Ein Wegweiser zur Schönheit der alten Stadt. Wellersche Buchhandlung, Bautzen 1914, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisches_Buch_%C3%BCber_Bautzen.pdf/19&oldid=- (Version vom 12.12.2022)