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EINER TOTEN
Die Nacht ging hin – der Morgen tagt
Und muß die Welt des Traums zerstören –
Ich kann die Worte, die du einst gesagt
Nur noch mit meinem Herzen hören.
5
Der Saal ist still – dein leichter TrittDer war, wie wenn sich Töne sanft verlören,
Verklang – und ich kann deiner Füße Schritt
Nur noch mit meinem Herzen hören.
Das Haus ist leer – die Sonne blickt so kalt,
10
Was hilft dem Einsamen, sich zu empören?Ich kann die Stimme, die mir lang verhallt
Nur noch mit meinem Herzen hören –
Der Garten schläft – einst klang mir dort
Dein Lachen – klang, mich zu betören –
15
Ich schleiche mich von seinen Wegen fort,Dein Lachen werd’ ich niemals wieder hören –
Was ruf’ ich dich – mir ist dein Trost versagt,
Was ruf’ ich dich, die Ruhe dir zu stören –
Ich muß die Stimme, die mich tief verklagt
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Ein langes Leben noch im Herzen hören.
Empfohlene Zitierweise:
Sophie Hoechstetter: Vielleicht auch Träumen. Müller, München und Leipzig 1906, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoechstetter_Vielleicht_auch_Traeumen.pdf/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Sophie Hoechstetter: Vielleicht auch Träumen. Müller, München und Leipzig 1906, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoechstetter_Vielleicht_auch_Traeumen.pdf/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)