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VIELLEICHT AUCH TRÄUMEN
Kein Wort der Lebensflucht
Und auch kein Wort der Müden,
Die nur noch die Erinnerung behüten
Die abschiednehmend ihre Seele sucht.
5
Kein Wort der NotUnd auch kein Wort der Armen
Die niemals Jugend freudig konnt’ erwarmen
Die schlafen, während rings das Leben loht.
Ein Wort der Liebe nur:
10
Hast du in heißen TräumenNiemals gelebt in Paradiesesräumen
Auf junger Wegespur?
Und kamen nicht zur Nacht
In wild-erhöhten, leidgetränkten Farben
15
Das Leben und die Wünsche, die dir lange starbenAls groß vollbracht?
Kam nicht bewußt
Dir oft im Traume erst die Größe
Von deiner Liebe, daß du sie erlöse
20
Zu neuer Lust?
Empfohlene Zitierweise:
Sophie Hoechstetter: Vielleicht auch Träumen. Müller, München und Leipzig 1906, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoechstetter_Vielleicht_auch_Traeumen.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Sophie Hoechstetter: Vielleicht auch Träumen. Müller, München und Leipzig 1906, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoechstetter_Vielleicht_auch_Traeumen.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)