Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/114

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Manövers sogenannte Rufe (Trompetenstöße) hat, denen sogar die Pferde augenblicklich folgen, eben so für die verschiedensten Posituren – Ausrufe – Schreie – Heben - Sinkenlassen der Stimme u. s. w. verschiedene Züge erfinden und sie, neben dem Souffleur sitzend, mit Nutzen appliziren.

Das größte, mit augenblicklicher Entlassung, als dem civilen Tode zu bestrafende Versehen eines Schauspielers wäre dann, wenn der Direktor ihm mit Recht vorwerfen könnte, er habe über die Schnur gehauen, und das größte Lob einer ganzen Darstellung: es sey Alles recht nach der Schnur gegangen.




Große Dichter und Künstler sind auch für den Tadel untergeordneter Naturen empfindlich. – Sie lassen sich gar zu gern loben, auf Händen tragen, hätscheln. – Glaubt ihr denn, daß diejenige Eitelkeit, von der ihr so oft befangen, in hohen Gemüthern wohnen könne? – Aber jedes freundliche Wort, jedes wohlwollende Bemühen beschwichtigt die innere Stimme, die dem wahren Künstler unaufhörlich zuruft: Wie ist doch dein Flug noch so niedrig, noch so von der Kraft des Irdischen gelähmt – rüttle frisch die Fittige und schwinge dich auf zu den leuchtenden Sternen! – Und