Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/13

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Stuben-Chariwari[a 1] macht, ist vielleicht weniger die Beleidigung der Kunst, als die des Künstlers selber, welchen man in vornehmen Residenzhäusern als Musikdirektor zum Platzkommandanten musikalischer Abc-Schützen[a 2] anstellt. „Könnte man nicht“,[a 3] denkt der zum Freudenmeister heruntergesetzte Musikmeister laut genug, und schreibt es vielleicht hin, „ohne Kosten meiner Ohren vielen Hohen und Schönen schmeicheln? Und soll“, fährt er noch hitziger fort, „von weiblichen Paradiesvögeln den Männern noch das Kunstparadies entführt, oder verspottet[a 4] werden, und sie stellen sich dann als Engel davor und bewachen es treu? O Teufel und deren Großmutter!“ beschließt er dann wild genug. Ein Künstler kann leicht genug – Beispiels halber sei es unser Verfasser – aus Kunstliebe in Menschenhaß gerathen, und die Rosenkränze der

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Charivari, eine „Katzenmusik“, die mehr lärmt als klingt.
  2. Jean Paul schrieb „Abhc-Schützen“, eine Anspielung auf das Musikalische Alphabet.
  3. Hier, wie im Folgenden An- und Abführungszeichen ergänzt.
  4. in der Handschrift Jean Pauls: verschattet.