Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/170

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stand ich still – mich durchflog die frohe Ahnung, es könne mir wol etwas ganz Besonderes begegnen, was in diesem ordinären hausbacknen Leben immer mein Wunsch und Gebet ist, und ich beschloß den Seufzenden aufzusuchen. – Der Ton führte mich hinter den heiligen Nepomuk in das Dickicht hinein bis zu einer Moosbank. Da hörten die Seufzer plötzlich auf, und ich glaubte schon mich getäuscht zu haben, als ich dicht hinter mir eine dumpfe zitternde Stimme vernahm, die mühsam und abgebrochen folgende Worte sprach:

„Grausames Verhängniß! Verfluchte Cannizares, so ist denn deine Wuth auch noch mächtig im Tode? – Fandest du denn nicht in der Hölle deine verruchte Montiela, samt ihrem Satans Bastard! – O! – O! – O!“

Ich erblickte Niemanden; – aus der Tiefe schienen die Töne zu kommen, und plötzlich richtete sich ein schwarzer Bullenbeisser, der dicht an der Moosbank gelegen, vor mir in die Höhe, sank aber sogleich in krampfhaften Verzuckungen nieder und schien zu sterben. – Unbezweifelt hatte er geseufzt und jene Worte gesprochen, welches mir freilich ein wenig wunderbar vorkam, da ich noch nie einen Hund so vernehmlich sprechen gehört; ich faßte mich indessen und hielt es wohl der Mühe werth, das ächzende Thier, dem in[WS 1] der mondhellen Nacht an der Statue des heiligen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: in in