Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/236

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

fühlen, alle seine Erscheinungen begierig im Gemüthe aufzufassen. – Wie mit glühendem Purpur, umsäumt die Jugend alle Gestalten, daß sie wie verklärt dem freudetrunknen Auge erglänzen, und ein ewiger bunter Frühling schmückt selbst die Dornenhecken mit süßduftenden Blumen. Nicht besondere Schönheit, nicht ein ungewöhnlicher Verstand, nein! – nur jene Blüthezeit, nur irgend etwas, sey es im Aeußern, oder im Ton der Stimme, oder sonst, das nur eine flüchtige Aufmerksamkeit erregen kann, reicht hin, dem Mädchen überall die Verehrung selbst geistreicher Männer zu verschaffen, so, daß sie unter älteren ihres Geschlechts, wie im Triumphe, als die Königinn des Festes auftritt. Aber nach dem unglücklichen Wendepunkte verschwinden die schimmernden Farben, und mit einer gewissen Kälte, die in jedem Genuß das Geistig-Schmackhafte tödtet, verliert sich auch jene Regsamkeit des Geistes. Keine Frau wird im Stande seyn, die Tendenzen zu ändern, welche sie in jener goldnen Zeit hatte, die ihr allein das Leben scheint, und war sie damals in Irrthümern des Verstandes oder des Geschmacks befangen, so nimmt sie dieselben ins Grab, verlangte auch der Ton, die Mode der Zeit, sie mühsam zu verläugnen.

Ich. Es ist gut, Berganza, daß Dir nicht