Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/238

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zu selten eintreffen kann, mein Satz bleibt indessen doch unwiderruflich fest stehen. – Eine verständige Frau, die in früher Jugend gut erzogen, frei von Irrthümern, aus der Blüthezeit eine wohlthuende Ausbildung des Geistes hinübergebracht hat, wird Dir allemal eine angenehme Unterhaltung gewähren, sobald Du Dir’s gefallen lassen willst, in der Mitte zu schweben, und jeden höheren Foderungen zu entsagen; ist sie geistreich, so wird sie nicht arm an witzigen Einfällen und Wendungen seyn; statt aber das Rein-Komische rein gemüthlich zu betrachten, sind diese dann mehr in falschen Farben glänzende Ausbrüche eines innern Unmuthes, die Dich nur eine kleine Zeit hindurch täuschen und belustigen können; ist sie schön, so wird sie nicht unterlassen auch coquet zu seyn, und Dein Interesse an ihr wird in einen eben nicht löblichen Faunismus (um nicht ein anderes verächtliches Wort zu brauchen) ausarten, den ein in der Blüthezeit stehendes Mädchen bei keinem Manne erregt, der nicht im höchsten Grade verderbt ist!

Ich. Goldene Worte! – Goldene Worte! Aber das gänzliche Stehenbleiben – das Beharren in früheren Irrthümern nach dem bezeichneten Wendepunkt – es ist doch hart, Berganza!

Berganza. Aber wahr! Unsere Lustspieldichter haben das sehr gut gefühlt, daher wurde vor einiger