Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/117

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Gestalten, umschwebte, verstummtest Du für Alles, was Dich hier umgab. Du schlichst mit trübem Blick umher wie ein hoffnungslos Liebender, und Alles, was Du die Menschen auf allerlei Weise im bunten Gewühl durch einander treiben sahst, erregte Dir keinen Schmerz und keine Freude, als gehörtest Du nicht mehr dieser Welt an. Ist Dir, günstiger Leser, jemals so zu Muthe gewesen, so kennst Du selbst aus eigner Erfahrung den Zustand, in dem sich der Student Anselmus befand. Ueberhaupt wünschte ich, es wäre mir schon jetzt gelungen, Dir, geneigter Leser! den Studenten Anselmus recht lebhaft vor Augen zu bringen. Denn in der That, ich habe in den Nachtwachen, die ich dazu verwende, seine höchst sonderbare Geschichte aufzuschreiben, noch so viel Wunderliches, das wie eine spukhafte Erscheinung das alltägliche Leben ganz gewöhnlicher Menschen ins Blaue hinausrückte, zu erzählen, daß mir bange ist, Du werdest am Ende weder an den Studenten Anselmus, noch an den Archivarius Lindhorst glauben, ja wol gar einige ungerechte Zweifel gegen den Conrektor Paulmann und den Registrator Heerbrand hegen, unerachtet wenigstens die letztgenannten achtbaren Männer noch jetzt in Dresden umherwandeln. Versuche es, geneigter Leser! in dem feenhaften Reiche voll herrlicher Wunder, die die höchste Wonne so wie das tiefste Entsetzen in