Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/126

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

als der Student seine Erzählung geendet, lieber Hr. Anselmus, ich kenne wol das Aepfelweib, von der Sie zu sprechen belieben; es ist eine fatale Creatur, die mir allerhand Possen spielt, und daß sie sich hat bronziren lassen, um als Thürklopfer die mir angenehmen Besuche zu verscheuchen, das ist in der That sehr arg und nicht zu leiden. Wollten Sie doch, werther Hr. Anselmus, wenn Sie morgen um zwölf Uhr zu mir kommen und wieder etwas von dem Angrinsen und Anschnarren vermerken, ihr gefälligst was Weniges von diesem Liquor auf die Nase tröpfeln, dann wird sich sogleich Alles geben. Und nun Adieu! lieber Hr. Anselmus, ich gehe etwas rasch, deßhalb will ich Ihnen nicht zumuthen, mit mir nach der Stadt zurückzukehren. – Adieu! auf Wiedersehen, morgen um zwölf Uhr. – Der Archivarius hatte dem Studenten Anselmus ein kleines Fläschchen mit einem goldgelben Liquor gegeben, und nun schritt er rasch von dannen, so, daß er in der tiefen Dämmerung, die unterdessen eingebrochen, mehr in das Thal hinabzuschweben als zu gehen schien. Schon war er in der Nähe des Koselschen Gartens, da setzte sich der Wind in den weiten Ueberrock und trieb die Schöße aus einander, daß sie wie ein Paar große Flügel in den Lüften flatterten, und es dem Studenten Anselmus, der verwunderungsvoll dem Archivarius nachsah, vorkam, als breite