Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/140

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höre! Laß ab, laß ab von dem Anselmus, das ist ein garstiger Mensch, der hat meinen Söhnlein ins Gesicht getreten, meinen lieben Söhnlein, den Aepfelchen mit den rothen Backen, die, wenn sie die Leute gekauft haben, ihnen wieder aus den Taschen in meinen Korb zurückrollen. Er hält’s mit dem Alten, er hat mir vorgestern den verdammten Auripigment ins Gesicht gegossen, daß ich beinahe darüber erblindet. Du kannst noch die Brandflecken sehen, Töchterchen! Laß ab von ihm, laß ab! – Er liebt Dich nicht, denn er liebt die goldgrüne Schlange, er wird niemals Hofrath werden; weil er sich bei den Salamandern anstellen lassen, und er will die grüne Schlange heirathen, laß ab von ihm, laß ab!“ – Veronika, die eigentlich ein festes standhaftes Gemüth hatte und mädchenhaften Schreck bald zu überwinden wußte, trat einen Schritt zurück, und sprach mit ernsthaftem gefaßten Ton: „Alte! ich habe von Eurer Gabe in die Zukunft zu blicken gehört, und wollte darum, vielleicht zu neugierig und voreilig, von Euch wissen, ob wol Anselmus, den ich liebe und hochschätze, jemals mein werden würde. Wollt Ihr mich daher, statt meinen Wunsch zu erfüllen, mit Eurem tollen unsinnigen Geschwätze necken, so thut Ihr Unrecht, denn ich habe nur gewollt, was Ihr Andern, wie ich weiß, gewährtet. Da Ihr, wie es scheint, meine innigsten Gedanken