Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/142

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sagen, die würdest Du aber nicht verstehen, oder Dich doch sehr entsetzen. Er ist der weise Mann, aber ich bin die weise Frau – es mag darum seyn! – Ich merke nun wol, daß Du den Anselmus recht lieb hast, und ich will Dir mit allen Kräften beistehen, daß Du recht glücklich werden und fein ins Ehebette kommen sollst, wie Du es wünschest.“ „Aber sage Sie mir um des Himmels Willen, Liese!“ – fiel Veronika ein – Still, Kind – still! unterbrach sie die Alte, ich weiß was Du sagen willst, ich bin das worden, was ich bin, weil ich es werden mußte, ich konnte nicht anders. Nun also! – ich kenne das Mittel, das den Anselmus von der thörichten Liebe zur grünen Schlange heilt und ihn als den liebenswürdigsten Hofrath in Deine Arme führt; aber Du mußt helfen. – „Sage es nur gerade heraus, Liese! ich will ja Alles thun, denn ich liebe den Anselmus sehr!“ lispelte Veronika kaum hörbar. – Ich kenne Dich, fuhr die Alte fort, als ein beherztes Kind, vergebens habe ich Dich mit dem Wauwau zum Schlaf treiben wollen, denn gerade alsdann öffnetest Du die Augen, um den Wauwau zu sehen; Du gingst ohne Licht in die hinterste Stube und erschrecktest oft in des Vaters Pudermantel des Nachbars Kinder. Nun also! – ist’s Dir Ernst, durch meine Kunst den Archivarius Lindhorst und die grüne Schlange zu überwinden, ist’s Dir Ernst, den Anselmus