Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/156

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betäubt von den wunderbaren Erscheinungen blieb er vor der Hausthür stehen, da wurde über ihm ein Fenster geöffnet, er schaute hinauf, es war der Archivarius Lindhorst; ganz der Alte im weißgrauen Rocke, wie er ihn sonst gesehen. – Er rief ihm zu: „Ei, werther Hr. Anselmus, worüber sinnen Sie denn so, was gilt’s, das Arabische geht Ihnen nicht aus dem Kopf? Grüßen Sie doch den Herrn Conrektor Paulmann, wenn Sie etwa zu ihm gehen, und kommen Sie morgen Punkt zwölf Uhr wieder. Das Honorar für heute steckt bereits in Ihrer rechten Westentasche.“ – Der Student Anselmus fand wirklich den blanken Speziesthaler in der bezeichneten Tasche, aber er freute sich gar nicht darüber. – „Was aus dem Allen werden wird, weiß ich nicht,“ sprach er zu sich selbst – „umfängt mich aber auch nur ein toller Wahn und Spuk, so lebt und webt doch in meinem Innern die liebliche Serpentina, und ich will, ehe ich von ihr lasse, lieber untergehen ganz und gar, denn ich weiß doch, daß der Gedanke in mir ewig ist, und kein feindliches Prinzip kann ihn vernichten; aber ist der Gedanke denn was anders, als Serpentina’s Liebe?“