Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/157

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Siebente Vigilie.
Wie der Conrektor Paulmann die Pfeife ausklopfte und zu Bett ging. – Rembrandt und Höllenbreughel. – Der Zauberspiegel und des Doktors Eckstein Recept gegen eine unbekannte Krankheit.


Endlich klopfte der Conrektor Paulmann die Pfeife aus, sprechend: Nun ist es doch wol Zeit, sich zur Ruhe zu begeben. „Ja wol,“ erwiederte die durch des Vaters längeres Aufbleiben beängstete Veronika: denn es schlug längst zehn Uhr. Kaum war nun der Conrektor in sein Studier- und Schlafzimmer gegangen, kaum hatten Fränzchens schwerere Athemzüge kund gethan, daß sie wirklich fest eingeschlafen, als Veronika, die sich zum Schein auch ins Bett gelegt, leise, leise wieder aufstand, sich anzog, den Mantel umwarf und zum Hause hinausschlüpfte. – Seit dem Augenblick, als Veronika die alte Liese verlassen, stand ihr unaufhörlich der Anselmus vor Augen, und sie wußte selbst nicht, welch eine fremde Stimme im Innern ihr immer und ewig wiederholte, daß sein Widerstreben von einer ihr feindlichen Person herrühre, die ihn in Banden