Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/177

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ein neues Wesen schnell emporkeimend sich Dir entschwingen. Der Salamander achtete der Warnung des Geisterfürsten nicht; voll glühenden Verlangens schloß er die grüne Schlange in seine Arme, sie zerfiel in Asche und ein geflügeltes Wesen aus der Asche geboren rauschte fort durch die Lüfte. Da ergriff den Salamander der Wahnsinn der Verzweiflung, und er rannte Feuer und Flammen sprühend durch den Garten und verheerte ihn in wilder Wuth, daß die schönsten Blumen und Blüthen verbrannt niedersanken und ihr Jammer die Luft erfüllte. Der hocherzürnte Geisterfürst erfaßte im Grimm den Salamander und sprach: Ausgeraset hat Dein Feuer – erloschen sind Deine Flammen, erblindet Deine Strahlen – sinke hinab zu den Erdgeistern, die mögen Dich necken und höhnen und gefangen halten, bis der Feuerstoff sich wieder entzündet und mit Dir als einem neuen Wesen aus der Erde emporstrahlt. Der arme Salamander sank erloschen hinab, aber da trat der alte mürrische Erdgeist, der des Phosphorus Gärtner war, hinzu und sprach: Herr! wer sollte mehr über den Salamander klagen, als ich! – Habe ich nicht all’ die schönen Blumen, die er verbrannt, mit meinen schönsten Metallen geputzt, habe ich nicht ihre Keime wacker gehegt und gepflegt und an ihnen manche schöne Farbe verschwendet? – und doch nehme ich mich des armen Salamanders