Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/190

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an die Serpentina glauben – es brauste, es gährte in seinem Inneren. Veronika reichte ihm ein Glas Punsch, und indem er es faßte, berührte er leise ihre Hand. – „Serpentina! Veronika!“ – seufzte er in sich hinein. Er versank in tiefe Träume, aber der Registrator Heerbrand rief ganz laut: „ein wunderlicher alter Mann, aus dem Niemand klug wird, bleibt er doch, der Archivarius Lindhorst. – Nun er soll leben! stoßen Sie an, Hr. Anselmus!“ – Da fuhr der Student Anselmus auf aus seinen Träumen und sagte, indem er mit dem Registrator Heerbrand anstieß: „das kommt daher, verehrungswürdiger Hr. Registrator, weil der Hr. Archivarius Lindhorst eigentlich ein Salamander ist, der den Garten des Geisterfürsten Phosphorus im Zorn verwüstete, weil ihm die grüne Schlange davongeflogen.“ „Wie – was?“ fragte der Conrektor Paulmann. „Ja,“ fuhr der Student Anselmus fort, „deßhalb muß er nun königlicher Archivarius seyn und hier in Dresden mit seinen drei Töchtern wirthschaften, die aber weiter nichts sind, als kleine goldgrüne Schlänglein, die sich in Hollunderbüschen sonnen, verführerisch singen und die jungen Leute verlocken wie die Sirenen.“ – „Herr Anselmus – Herr Anselmus,“ rief der Conrektor Paulmann, „rappelt’s Ihnen im Kopfe? – was um des Himmelswillen schwatzen Sie für ungewaschenes Zeug?“ „Er hat Recht,“ fiel der Registrator