Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/26

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Traum, den Du Dir bereitet. Ach, ach! sagte der Maler mit kläglicher Stimme, wer kann dafür, was uns oft das Schicksal als Strafe auferlegt. Auch ich habe freilich schreckliche, qualvolle, entsetzliche Träume gehabt, die mir Angstschweiß auspreßten, die mich außer mich selbst setzten. Heraus damit, rief Ottmar, und sollte es Deine Theorie über den Haufen werfen. Aber um des Himmelswillen, klagte Maria, wollt Ihr denn meiner gar nicht schonen? Nein, rief Franz, nun keine Schonung mehr! – Auch ich habe das Entsetzliche geträumt, so gut wie Einer. – War ich nicht bei der Prinzessin von Amaldasongi zum Thee eingeladen? hatte ich nicht den herrlichsten Tressenrock an mit gestickter Weste? sprach ich nicht das reinste Italienisch? – lingua toscana in bocca romana – war ich nicht verliebt in die herrliche Frau, wie es einem Künstler wol ansteht? sagte ich ihr nicht die erhabensten, göttlichsten, poetischsten Dinge, als ein zufällig abwärts gerichteter Blick mich zu meinem Entsetzen wahrnehmen ließ, daß ich mich zwar auf das sorgfältigste hofmäßig eingekleidet, aber das Beinkleid vergessen hatte? – Noch ehe Jemand über die Unart zürnen konnte, fuhr Bickert in Begeisterung fort: Gott! was soll ich noch von manchen Höllenqualen meiner Träume sagen! War ich nicht wieder in mein zwanzigstes Jahr zurückgegangen, und wollte auf dem Ball mit den gnädigen Fräulein