Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/267

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Eifersucht des Erasmus, der voll Ingrimm sich von den Andern entfernte und einsam in einer Seiten-Allee des Gartens auf- und abschlich. Giulietta suchte ihn auf. „Was ist Dir? – bist Du denn nicht ganz mein?“ Damit umfing sie ihn mit den zarten Armen und drückte einen Kuß auf seine Lippen. Feuerstrahlen durchblitzten ihn, in rasender Liebeswuth drückte er die Geliebte an sich und rief: „Nein, ich lasse Dich nicht, und sollte ich untergehen im schmachvollsten Verderben!“ Giulietta lächelte seltsam bei diesen Worten, und ihn traf jener sonderbare Blick, der ihm jederzeit innern Schauer erregte. Sie gingen wieder zur Gesellschaft. Der widrige junge Italiener trat jetzt in die Rolle des Erasmus; von Eifersucht getrieben, stieß er allerlei spitze beleidigende Reden gegen Teutsche und insbesondere gegen Spikher aus. Der konnte es endlich nicht länger ertragen; rasch schritt er auf den Italiener los. „Haltet ein,“ sprach er, „mit Euern nichtswürdigen Sticheleien auf Teutsche und auf mich, sonst werfe ich Euch in jenen Teich, und Ihr könnt Euch im Schwimmen versuchen.“ In dem Augenblick blitzte ein Dolch in des Italieners Hand, da packte Erasmus ihn wüthend bei der Kehle und warf ihn nieder, ein kräftiger Fußtritt ins Genick, und der Italiener gab röchelnd seinen Geist auf. – Alles stürzte auf den Erasmus los, er war ohne Besinnung – er