Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/274

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oder die Stadt verlassen müsse. Er eilte von dannen, vom müssigen Pöbel, von den Straßenjungen verfolgt, die ihm nachschrieen: „da reitet er hin, der dem Teufel sein Spiegelbild verkauft hat, da reitet er hin!“ – Endlich war er im Freien. Nun ließ er überall wo er hinkam, unter dem Vorwande eines natürlichen Abscheu’s gegen jede Abspiegelung, alle Spiegel schnell verhängen, und man nannte ihn daher spottweise den General Suwarow, der ein Gleiches that. –

Freudig empfing ihn, als er seine Vaterstadt und sein Haus erreicht, die liebe Frau mit dem kleinen Rasmus, und bald schien es ihm, als sey in ruhiger, friedlicher Häuslichkeit der Verlust des Spiegelbildes wol zu verschmerzen. Es begab sich eines Tages, daß Spikher, der die schöne Giulietta ganz aus Sinn und Gedanken verloren, mit dem kleinen Rasmus spielte; der hatte die Händchen voll Ofenruß und fuhr damit dem Papa ins Angesicht. „Ach, Vater, Vater, wie hab’ ich Dich schwarz gemacht, schau mal her!“ So rief der Kleine und holte, ehe Spikher es hindern konnte, einen Spiegel herbei, den er, ebenfalls hineinschauend, dem Vater vorhielt. – Aber gleich ließ er den Spiegel weinend fallen und lief schnell zum Zimmer hinaus. Bald darauf trat die Frau herein, Staunen und Schreck in den Mienen. „Was hat mir der