Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/309

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Gräbern tanzen. – Laßt uns jauchzen – die da unten hören es nicht. – Heisa – Heisa – Tanz und Jubel, der Teufel zieht ein mit Pauken und Trompeten!

C moll Akkorde (fortissimo hinter einander fort).

Kennt ihr ihn nicht? – Kennt ihr ihn nicht? – Seht, er greift mit glühender Kralle nach meinem Herzen! – er maskirt sich in allerlei tolle Fratzen – als Freijäger – Konzertmeister – Wurmdoktor – ricco mercante[WS 1] – er schmeißt mir Lichtscheeren in die Saiten, damit ich nur nicht spielen soll! – Kreisler – Kreisler! raffe dich auf! – Siehst du es lauern, das bleiche Gespenst mit den roth funkelnden Augen – die krallichten Knochenfäuste aus dem zerrissenen Mantel nach dir ausstreckend? – die Strohkrone auf dem kahlen glatten Schädel schüttelnd! – Es ist der Wahnsinn – Johannes halte dich tapfer. – Toller, toller Lebensspuk, was rüttelst du mich so in deinen Kreisen? Kann ich dir nicht entfliehen? – Kein Stäubchen im Universum, auf das ich, zur Mücke verschrumpft, vor dir, grausiger Quälgeist, mich retten könnte? – Laß ab von mir! – ich will artig seyn! ich will glauben, der Teufel sey ein Galanthuomo von den feinsten Sitten! – hony soit qui mal y pense[WS 2] – ich verfluche den Gesang, die Musik – ich lecke dir die Füße wie der trunkne

Anmerkungen (Wikisource)

  1. ital.: der reiche Kaufmann.
  2. galantuomo (ital.) – ein Ehrenmann; honni soit qui mal y pense (frz.) – ein Schelm, der Böses dabei denkt.