Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/50

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wurde mir schwer; ja, in eben dem Grade, als die magnetische Kur anschlug, erfüllte sie mich mit Abscheu und Alban wurde mir mit jedem Tage verhaßter. Zuweilen war es mir, als könne er mich aus der dringendsten Lebensgefahr retten, ohne auch nur im mindesten für sich bei mir zu gewinnen. Sein feierliches Wesen, seine mystischen Reden, seine Charlatanerien, wie er z. B. die Ulmen, die Linden und was weiß ich noch was für Bäume magnetisirt, wenn er, mit ausgestreckten Armen nach Norden gerichtet, von dem Weltgeist neue Kraft in sich zieht; Alles spannt mich auf eine gewisse Weise, trotz der herzlichen Verachtung, die ich dagegen spüre. Aber, Bickert! merk’ wohl auf! – Die sonderbarste Erscheinung dünkt mir, daß seitdem Alban hier ist, ich öfter als je an meinen dänischen Major, von dem ich vorhin erzählt habe, denken muß. – Jetzt, eben jetzt, als er so höhnisch, so wahrhaft diabolisch lächelte, und mich mit seinen großen pechschwarzen Augen anstarrte, da stand der Major ganz vor mir – die Aehnlichkeit ist auffallend. – Und, fiel Bickert ein, so ist mit einem Mal Deine seltsame Empfindung, Deine Idiosynkrasie erklärt. Nicht Alban, nein, der dänische Major ist es, der Dich ängstigt und quält; der wohlthuende Arzt trägt die Schuld seiner Habichtsnase und seiner schwarzen feurigen Augen; beruhige Dich ganz und schlage Dir alles Böse