Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/57

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dann selbst in meinem Seyn, wie der höhere belebende Funke, und entfernt er sich, was nur geistig geschehen kann, da die körperliche Entfernung gleichgültig ist, so ist Alles erstorben. Nur in diesem mit Ihm und in Ihm Seyn kann ich wahrhaftig leben, und es müßte, wäre es ihm möglich, sich mir geistig ganz zu entziehn, mein Selbst in todter Oede erstarren; ja, indem ich dieses schreibe, fühle ich nur zu sehr, daß nur Er es ist, der mir den Ausdruck giebt, mein Seyn in ihm wenigstens anzudeuten. – Ich weiß nicht, Adelgundchen, ob ich Dir nicht fremdartig oder vielleicht als eine fantastische Schwärmerinn erscheine, ob Du mich überhaupt verstehst, und es war mir, als ob eben jetzt leise und wehmüthig der Name: Hypolit, über Deine Lippen gleite. – Glaube mir, daß Hypolit nie inniger von mir geliebt wurde, ich nenne ihn oft im frommen Gebet um sein Heil. – Die heiligen Engel mögen ihn schirmen vor jedem feindlichen Streich, der ihm in wilder Feldschlacht droht. Aber, seitdem Alban mein Herr und Meister ist, dünkt es mich, nur durch Ihn könne ich meinen Hypolit stärker und inniger lieben, und als habe ich die Macht, mich wie sein Schutzgeist zu ihm zu schwingen, und ihn mit meinem Gebet, wie mit einem Seraphsfittig, zu umhüllen, so daß der Mord ihn vergebens, listig spähend umschleicht. Alban, der hohe, herrliche Mann, führt mich als die