Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/76

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es mir, als müßte ich ihm in möglichster Kürze und Schnelligkeit meinen Stockdegen durch den Leib rennen und nachher höflich sagen: pardonnez! – Ich kann ihm nicht trauen!

Sonderbares Ereigniß! – Als ich meinen Freund, mit dem ich in die Nacht hinein Manches vom Herzen zum Herzen gesprochen, über den Corridor in sein Zimmer begleitete, rauschte eine hagere Figur im weißen Schlafrock mit dem Licht in der Hand vorüber. – Der Baron schrie auf: – Der Major! – Franz! – der Major! – Es war unbestritten Alban, und nur die Beleuchtung von unten herauf mochte sein Gesicht, welches alt und häßlich schien, verzerren. – Er kam von der Seite, wie aus Mariens Zimmern. Der Baron bestand darauf, zu ihr zu gehen. Sie schlief ruhig, wie ein frommer Engel Gottes. – Morgen ist endlich der lang ersehnte Tag! – Glücklicher Hypolit! – Aber jene Erscheinung erfüllt mich mit Grausen, unerachtet ich mich zu überzeugen bemühe, daß es Alban war. – Sollte der feindliche Dämon, der sich dem Baron schon in früher Jugend verkündete, nun wie ein über ihn waltendes böses Prinzip wieder sichtbarlich, und das Gute entzweiend ins Leben treten? Doch weg mit den finstern Ahnungen! – Ueberzeuge dich, Franz! daß das häßliche träumerische Zeug oft das Erzeugniß des verdorbenen Magens ist. – Sollte man nicht Diavolinis