Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/9

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Träume sind Schäume.


„Träume sind Schäume,“ sagte der alte Baron, indem er die Hand nach der Klingelschnur ausstreckte, um den alten Kasper herbeizurufen, der ihm ins Zimmer leuchten sollte; denn es war spät geworden, ein kalter Herbstwind strich durch den übel verwahrten Sommersaal, und Maria, in ihren Shawl fest eingewickelt, schien mit halbgeschlossenen Augen sich des Einschlummerns nicht mehr erwehren zu können. – Und doch, fuhr er fort, die Hand wieder zurückziehend, und aus dem Lehnstuhl vorgebeugt beide Arme auf die Kniee stüzzend und doch erinnere ich mich manches merkwürdigen Traumes aus meiner Jugendzeit! – Ach, bester Vater, fiel Ottmar ein, welcher Traum ist denn nicht merkwürdig, aber nur die, welche irgend eine auffallende Erscheinung verkündigen – mit Schillers Worten: die Geister, die den großen Geschicken voranschreiten – die uns gleich mit Gewalt in das dunkle geheimnißvolle Reich stoßen, dem sich unser befangener Blick nur mit Mühe erschließt,