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nicht wahr. Indessen hat sich unter allen nur die Bedeutung von dreien erhalten, und selbst diese mit einiger Zweideutigkeit, die sich nun nach einem solchen Zwischenraum von Zeit nicht mehr berichtigen läßt, zumal da sie Hogarth selbst so lange als möglich zu unterhalten gesucht haben wird.

Auf Aehnlichkeit mit diesem Kopf machen zwei Personen Anspruch, ein gewisser Pastor Ford und ein anderer Namens Henley, sonst schlechtweg auch Orator Henley genannt. Ersterer war einige Zeit Capellan bei Lord Chesterfield als englischem Gesandten im Haag, und Dr. Johnson[1], dessen Bekannter und Verwandter er war, redet von ihm als einem Manne von großen Talenten, aber den verworfensten Sitten. Er hatte eine bekannte Haushaltungsregel auf Oekonomie des guten Namens angewendet: mit viel hält man Haus, mit wenig kommt man auch aus. Nach Sir John Hawkins, dem bekannten Verfasser einer Lebensbeschreibung Dr. Johnson’s, hingegen, ist es der sogenannte Redner Henley, ein damals bekannter sehr populärer Prediger; eine Art von Sackmann, der in einer


  1. Boswell’s Life of Dr. Johnson Vol. 2 p. 263. An dieser Stelle wird als ausgemacht angenommen, daß Ford der Mann sey, der hier erscheint, auch erzählt, daß er nach seinem Tode einem Aufwärter in einem Gasthofe zweimal erschienen sey, aber nicht als ausgemacht. Die Worte, worin Johnson Ford’s Charakter giebt, sind ganz dieses, wiewohl sonst redlichen Betbruders würdig: I have been told he was a man of great parts; very profligate, but i never heard he was impious. Das klingt doch, zumal von einem Pastor gebraucht, fast als wie: ich habe gehört, er sey zwar ein Wolf gewesen, aber nie, daß er ohne Schaafs- oder Schäferkleid umher gegangen sey.