Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Den äußersten Gegensatz zu der religiösen Kühle, welche sich aus den Verhältnissen der Hochkirche als natürlich ergibt, bildet die übertriebenste Aufregung einer Methodisten-Gemeinde, jener Secte, welche unter den niederen Volksclassen eine um so größere Verbreitung erlangt hat, je weniger Befriedigung die aristokratische Staatskirche dem religiösen Gefühle derselben bieten konnte, welches im Nationalcharakter tief gewurzelt ist. Die Wirksamkeit der durch Wesley gestifteten Secte hat sich von Anfang bis jetzt als höchst wohlthätig erwiesen; Prediger, allein von ihren Gemeinden unterhalten, haben, wie der Stifter selbst bei den Minenarbeitern in Cornwallis, durch immerwährende Berührung mit niederen Volksclassen (bei der Hochkirche unmöglich) jenen auf Sittlichkeit und Lebensverhältnisse so wohlthätigen Einfluß der Geistlichkeit ausgeübt, der in der wahren Kirche des Christenthums vorausgesetzt wird. Allein andererseits hat sich in den Methodisten der von David
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 885. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/1004&oldid=- (Version vom 29.12.2019)