Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Wie Hogarth in dem vorhergehenden Blatte die holländische Malerschule verhöhnte, trifft sein Spott hier die altitalienische oder vielmehr die Weise, wie die angeblichen Werke altitalienischer Meister damals in England gesucht und ausgeboten wurden. Seit dem Beginn des vergangenen Jahrhunderts war es unter der Aristocratie Englands gewissermaßen zur Mode geworden, die Wohnungen mit Gemälden von Werth auszuschmücken, so daß die italienischen Kunsthändler Großbritannien als den ergiebigsten Markt zu betrachten begannen. Wahrer Geschmack und wahre Kunstkenntniß war jedoch nur bei Wenigen damals anzutreffen, so daß eine bedeutende Betrügerei möglich war. Die Mode erheischte Werke von älteren Meistern; die der Zeitgenossen wurden somit nicht in derselben Weise bezahlt. Hogarth fühlte sich dadurch gekränkt und gab seinen Gedanken in der vorliegenden Zeichnung wieder, welche sich über dem Zulassungsbillet (Admission ticket)
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 1009. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/1128&oldid=- (Version vom 11.5.2019)