Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Im Hintergrunde erblickt man ein scheiterndes Schiff, und einen Gegenstand, der allein unter allen Trümmern sich aufrecht erhält. Es ist ein Galgen mit einem daran gehenkten Dieb. Also das zukünftige Geschlecht, welches die Erde wieder bevölkern wird, kann jenes Instrument sogleich zu ähnlichen Zwecken gebrauchen. Es ist hier wenigstens der einzige Rest, welcher ihm von unserer Civilisation überliefert wird.
Der Untergang der Welt erstreckte sich noch weiter, als auf die Erde. Phöbus liegt todt auf seinem Sonnenwagen, und seine Pferde sind crepirt. Er stürzt unter Flammen in den bodenlosen Abgrund. Der Mond ist verfinstert, denn sein Licht ist mit Phöbus erstorben.
Die sterbende Zeit ist übrigens das letzte Bild, worin Hogarth den Pinsel ansetzte. Während er daran malte, erklärte er einer Gesellschaft, es werde sein letztes sein; nach der Vollendung zerbrach er seine Palette und warf den Pinsel fort. Wo sich das Original gegenwärtig befindet, ist unbekannt.
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 1026. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/1145&oldid=- (Version vom 29.12.2019)