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Als fernerer Beweis diene eine Zusammensetzung von mehr Theilen, und eine Verfahrungsart, wonach diese Theile durch eine gewisse Methode zusammengesetzt werden können, indem die eine Hälfte des Sockels vom Leuchter A variirt werden kann, wie die andere Hälfte B Figur 30. Man gebe dem Leuchter eine passende Höhe, Figur 31, bezeichne alsdann die nothwendige Höhe des Sockels bei A Figur 32; man lasse hierauf, um eine bessere Form zu ertheilen, jede Distanz oder Länge der Abtheilungen von der Länge des Sockels verschieden sein, und eben so die Distanzen unter sich abwechseln, wie man aus den punktirten Linien unter dem Sockel A sehen kann, d. h. man lasse zwei Punkte, welche die Distanz bezeichnen, von zwei nahen Punkten entfernt aufstellen, wobei man wahrnehmen muß, daß eine Distanz oder ein Theil größer ist, als alle übrigen zusammen. Alsdann wird man bald bemerken, daß die Mannigfaltigkeit ohne jenes Verfahren nicht so vollständig sein würde. – Auf gleiche Weise lasse man die horizontalen Entfernungen auch in den Lagen abwechseln, wie an der entgegengesetzten Seite derselben (Figur 6); hierauf vereinige man die verschiedenen Distanzen in eine vollständige Schaale, indem man mehrere Theile von Kreislinien und geraden ansetzt; man mache sie mannigfaltig durch verschiedene Größe, wie in C, man bringe sie alsdann sämmtlich in D an derselben Figur an, und man erhält den Leuchter, Figur 33, mit noch mehr Abwechslung an der anderen Seite. Theilt man den Leuchter in noch mehr Theile, so wird er überladen. Figur 34. Er entbehrt Deutlichkeit der Form bei näherer Ansicht, und verliert, in der Entfernung gesehen, die Wirkung der Mannigfaltigkeit.

Will man einen Gegenstand mit großer Mannigfaltigkeit der Theile componiren, so müssen sich mehrere dieser Theile durch auffallenden Unterschied von den nächsten unterscheiden, so daß ein jeder als eine wohlgeformte Abtheilung erscheint, Figur 35. (Die punktirten Linien sollen die einzelnen Theile angeben.) Alsdann wird nicht allein jeder Theil, sondern auch das Ganze vom Auge besser aufgefaßt werden. Verwirrung wird dadurch vermieden, wenn das Auge in der Nähe ist; auch in der Entfernung würden die Formen mannigfach erscheinen, wenn gleich geringer