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Hogarth wurde aufgefordert, jene Composition in eine silberne Dose zu graviren, die man dem Herrn überreichte, von welchem es damals hieß, daß Pope dessen Persönlichkeit in dem erwähnten Gedicht copirt habe. Von dieser Dose wurden später einige wenige Abdrücke genommen. Horace Walpole besaß einen solchen und erwähnte ihn bereits in seinen Anecdotes of painting als ein ächtes Werk Hogarth’s. Später hat Ireland denselben veröffentlicht.

Das dritte Bild mit der Inschrift: Knaben, welche die Natur anschauen (Boys peeping at nature), war der obere Theil des Subscriptionsscheines zum Wege der Buhlerin. Die Bedeutung fällt somit in die Augen. Es ist eine Andeutung auf Hogarth’s getreue Nachahmung der Natur. Ein Knabe zeichnet das Bild der ephesischen Diana, ein anderer scheint die Verhältnisse zu messen, ein dritter hebt das Gewand der Göttin, und ein vierter, mit Satyrfüßen, blickt muthwillig nach den früher verhüllten Theilen. Dies deutet auf den Inhalt des in der Reihe von Bildern dargestellten Lebenslaufes. Zur ferneren Erläuterung sind noch Verse des Horaz hinzugefügt: Es ist nothwendig, durch neue Anzeichen das Verborgene der Dinge zu zeigen; eine klug genommene Freiheit wird man gern zugestehen –


 Necesse est,
Indiciis monstrare recentibus abdita rerum,
.... dabiturque licentia sumta prudenter.

Die Manier Hogarth’s wird durch die Worte angegeben: Erforscht die alte Mutter (Antiquam exquisite matrem).

Als Hogarth das Blatt: Paul vor Felix, zum ersten Male herausgab, hatte er, wie erwähnt, die burleske Darstellung desselben Gegenstandes in der Manier der holländischen Malerschule zur Ausschmückung seines Subscriptionsscheines erwählt. Als aber die Nachfrage der letzteren Composition bedeutender wurde, wie nach dem Blatte selbst, verkaufte er erstere besonders, und wählte dann die vorliegende noch einmal zum Subscriptionsschein. Da der Knabe, welcher das Gewand hebt, nebst dem andern, welcher unter die Verhüllung sieht, sich für das Sujet nicht mehr eigneten, ließ Hogarth die beiden fort, und setzte einen