Seite:Hogarth erklärt von Lichtenberg (Kottenkamp Stuttgart 1840).pdf/383

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dazu beigetragen hat, es im Andenken zu erhalten. Wir wollen es nicht wieder restituiren, versteht sich, sondern bloß für die Liebhaber – von unleserlichen Inschriften anmerken, daß sie die lateinische Uebersetzung davon in Horazens dritter Satyre des ersten Buches finden können. Wie heilsam und wie lustig dieses Zimmerchen, zumal für eine etwas verquickte Patientin, sein müsse, fällt sogleich beim ersten Blick in die Augen. An der einen Seite ist die Vertünchung von der Mauer abgefallen, und an der andern das Getäfel zum Theil abgefault. Links unter den beiden Talglichtern, die da hängen, läßt es fast, als hätte man sogar das Mauerwerk selbst mit einem fremden Körper geflickt. Die Thüre hat, wie es scheint, ihre Haltbarkeit nicht, wie gewöhnlich, einem festen Rahmen zu danken, in welchem die Spiegel derselben sitzen, sondern bloß einem einzigen Querbalken, auf welchen die Dielen genagelt sind. Die Schweinstallthüren haben sonst gewöhnlich deren drei, unter einander parallel, oder in Z Gestalt. Daher kommen denn auch hier die beträchtlichen Schieß-Scharten für heilsame Lüftchen und tröstende Blicke, die man mit vieler Rücksicht auf Eleganz verstopft und verklebt hat. Betrachtet man nun obendrein die kindlich-zärtliche Theilnahme des Knaben an dem Schicksal seiner Mutter; die stumme Verzweiflung, womit die Alte, da sie sieht, daß alles verloren ist, sich auf die Kniee wirft; den sanften, wiewohl matten Blick, womit die Seelsorgerin Hilfe von den liebevollen Aerzten noch immer sucht, aber kaum mehr erwartet – so wird Molly’s Schicksal fast beneidenswerth, wenigstens für manche Menschen; mich dünkt, ich hörte hierbei ihr:

Où peut-on être mieux qu’au sein de sa famille?