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„Verzeichniß der kostbaren Geschenke, welche Sr. Hochwohlgeboren, Signor Farinelli, der italiänische Sänger, von dem englischen Adel und anderweitigen Standespersonen für eine einzige Dero Vorstellungen in der Oper Artaxerxes anzunehmen geruhet haben: (condescended to accept):
Ein Paar demantene Knieschnallen, überreicht von...
Ein demantner Ring, von . . .
Eine Banknote in einem kostbaren goldenen Etui von . . . .
Eine goldene Dose mit der Geschichte des Orpheus, wie er die Bestien bezaubert, von Thom. Rakewell.“ (Bravo! Also in der bezauberten Gesellschaft war auch eine Bestie, die sich silly Tom nennt).

Dieses sind blos die Pretiosa; nun kommt das baare Geld, erst 100, darauf 200, und wieder 100, vermuthlich Guineen. Die Fortsetzung ist aufgerollt[1].

Unten an der Rolle liegt das Titelkupfer zu einem Lobgedicht auf Farinelli, das der Dichter, laut der Unterschrift, unserem Rakewell zugeeignet hat. Also Rennpferde, Streithahnen, H . . . . und Poeten, die essen was des Jahres.

Das Titelkupfer stellt selbst den Farinelli über einem Altar vor, auf welchem Herzen brennen. Vor demselben knieen und stehen Damen, die ihm brennende Herzen zum Opfer bringen. Ein seltsames Opfer für


  1. Daß wirklich dieser Farinelli nach seiner Vorstellung des Artaxerxes Geschenke von ungeheuerem Werth erhalten habe, bekräftigen die öffentlichen Blätter der damaligen Zeit. Herr Ireland versichert es, nicht an dieser Stelle seiner Erläuterung, sondern bei einer andern Gelegenheit, bei dem vierten Blatt der Heirath nach der Mode.