Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Man hatte unserem großen Künstler öfters den Vorwurf gemacht, er könne bloß Winkel-Scenen des menschlichen Lebens darstellen; sein Genie, wenn er welches besitze, lebe immer nur in dem Troß der Gesellschaft, und finde sich nur à son aise in dem Schmutz der Gesindel-Welt. Dieses erweckte endlich seinen Stolz. Mit Muth stieg er in die sogenannten höhern Regionen hinauf, zeichnete alsdann, was er im Himmel gesehen hatte, und gab es uns in folgenden sechs Blättern. Diese voyage pittoresque erhielt ganz ungetheilten Beifall; ja die höhere Welt selbst soll sich, wie man sagt, vielleicht aus Patriotismus, nicht ganz ungerne zwischen das aut, aut eingeklemmt gesehen haben: entweder zugeben zu müssen, Hogarth verstehe sich auf Ihr dort Oben, oder das gerühmte Dortoben sey weiter nichts, als ein ausgeputztes Dortunten, und im Ganzen selbst eine Art von Gesindel-Welt. Daß man
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/56&oldid=- (Version vom 7.1.2019)