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versteht sich, die mehr zur Form als der Materie gehören, abgerechnet. – Ich habe einmal gehört, und gewiß, es läßt sich hören, daß die Thätigkeit der englischen Fleischer bei Religions-Streitigkeiten mit der römischen Kirche sich etwas mit auf die Fasten und Fasttage überhaupt gründen soll. Es wäre auch fürwahr kein Wunder. Denn sobald der Magen, wie es in jener Kirche gewöhnlich ist, nach animalischer Nahrung nicht mehr auf dem festen Lande, sondern im Wasser, sucht und untertaucht, so stehen natürlich die Fleischwaagen und Hackmesser stille, und dieser Stillstand kann in manchen Gegenden leicht, die Fasten und Fasttage zusammen gerechnet, über ein Drittel des Jahres betragen, wodurch also der Gilde über 33⅓ Procent Profit jährlich gestrichen wird. So was kann wirken, zumal auf den Magen, der seiner eingeschränkten Auster-Talente, ja, möchte ich sagen, seines einzigen Sinnes ungeachtet, bisher meistens seine Processe gegen alle vier Facultäten mit ihren fünfen gewonnen hat. – Lustig wäre es in der That, wenn hier Fastenzeit wäre, und der britische Ochse also dem französischen Häringe seine Markknochen an den Milcher setzte. Schlechtweg so was zu behaupten, wage ich nicht. Denn hier war gestern Hochzeit und ich kenne die englischen Sitten viel zu wenig, um sagen zu können, ob nicht dort, so wie in manchen Gegenden, sogar des protestantischen Deutschlands, Hochzeiten und Bälle in den sonst sehr gelinden Fasten noch unter die verbotenen Speisen gerechnet werden oder nicht.

Linker Hand, ganz an der Erde, kriecht, unmittelbar unter dem Hackmesser, die Ode, fast in Gestalt einer Napf-Schnecke. Dieses Winkelchen des gegenwärtigen Blattes ist von den Auslegern gut bearbeitet, wenigstens historisch. Der arme Teufel von einem Barden, der da seinen Glückwunsch anzubringen strebt, war unter dem Namen Philipp in the tub (Philipp in der Mulde) damals sehr bekannt. Er hatte keine Beine, oder das Wenige, was er davon übrig hatte, war nicht der Rede werth. Um diesen Mangel zu ersetzen, warf er sich mit seinem untern Ende in einen hölzernen Napf (eine rundliche Mulde), der zwar auch keine Beine hatte, aber doch diesen Mangel besser ertrug,