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Abgesehen von der widerlichen Nervenaufregung, begegnet übrigens dem französischen Marquis noch ein anderer unangenehmer Vorfall. Eine hinter ihm stehende Person, deren Augen eine ganz andere Richtung nehmen, wie der Hahnenkampf sie erfordert, leert ihm mittlerweile die Taschen. Was die Kopfbedeckung derselben bedeutet, ist den Auslegern nicht ganz klar. Es war damals bisweilen Mode, ein ähnliches Casquet zu der Bedienten-Livree hinzuzufügen; vielleicht ist der Mensch somit ein Lohnbediente, der den Marquis hieher geführt hat. Der Flügelhut Merkur’s würde sowohl zu diesem Prädicat eines Boten wie zu dem des Diebes stimmen.

Rechts von Lord Bertie Albemarle sind noch mehrere auf verschiedene Weise beschäftigte Figuren bemerkbar. Neben dem mit Seiner Lordschaft wettenden Schlächter sitzt eine Person, welche die verschiedenen Wetten aufzeichnet, ohne sich um die kämpfenden Thiere zu bekümmern. Alsdann folgt ein Beamter des Cockpit, ein sogenannter Feeder (Hahnenfütterer), welcher mit den Blicken eines erfahrenen Veteranen den hitzigen Kampf der beiden Thiere betrachtet, und für eine nachträgliche Belustigung einen dritten Hahn vor sich im Sacke hält, dessen Kopf aus demselben hervorragt und die ächte Race des Thieres durch eine eben so hitzige Kampfbegier bezeugt, wie man sie bei den zwei andern bereits in vollkommener Ausübung bemerken kann. Seitwärts von jenem Beamten des Kampfplatzes erblickt man ein altes Weib, welches die innigste Freude über die beiden Thiere durch ihr Lächeln äußert, und einen leidenschaftlichen Spieler, welcher eine Guinee auf den Kampfplatz wirft, um zur Wette herauszufordern. Letztere wird auch, wie es scheint, von einem auf der entgegengesetzten Seite sitzenden Jockey angenommen, welcher mit dem Finger darauf hinweist. – Hinter den vier genannten Personen, welche die Grundlage einer Pyramide bilden, sieht man einen alten Krüppel, wie es scheint einen Gentleman, welcher mit der Ruhe des erfahrenen Alters die Geschicklichkeit der beiden Hähne beurtheilt und die Wahrscheinlichkeit des Sieges auf der einen oder andern Seite berechnet. Man würde seine Taubheit aus den Gesichtszügen leicht erkennen können, wenn ein nach damaliger Mode stutzerhaft gekleideter