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machten, besagte Hühnchen suchten ihre Mutter, die Henne, welche in der Patrontasche eines Soldaten stecke.“ Wie man sieht, ragt auch aus letzterer ein Flügel und ein Fuß hervor.

Neben dem Pastetenverkäufer wird ein Faß Branntwein durch das Gedränge getragen. Das Getränk wird jedoch seine Bestimmung nicht erreichen, denn ein Soldat, der einen Bohrer quer im Munde hält, wird den Träger um seine Last erleichtern. Er hat das Faß bereits angebohrt, um vorerst seine Feldflasche zu füllen; nachträglich wird das Getränk natürlich verschüttet werden. – Seitwärts von ihm schreitet das Bild der betrunkenen Loyalität einher, schwingt das Bajonet in der Hand, und gelobt Vernichtung allen Rebellen. – Weiter hinten erblickt man den schon erwähnten Officier, welcher mit seiner Uniform und seiner Wichtigkeit zu viel zu thun hat, um dem mannigfachen Unfug zu steuern, der sogar noch etwas weiter hinten, beinahe vor seinen Augen, vorgeht. Dort wird nämlich Wäsche getrocknet. Ein Soldat erlaubt sich gegen das Dienstmädchen, welches damit beschäftigt ist, einige vertrauliche Freiheiten, und wird dafür mit den Nägeln im Gesicht gezeichnet. Unterdeß benützt ein Camerad des vorübergehenden Liebhabers die augenblickliche Zerstreuung des Mädchens, und zieht einige Wäsche von der Leine herunter, um dieselbe für den eigenen Gebrauch zu verwenden.

Das Wirthshaus zum Königshaupte ist für den Augenblick ausschließlich von weiblichen Bewohnern in Beschlag genommen, deren Treiben durch die zwei Katzen auf dem Dache schon genügend bezeichnet wäre, wenn auch anderweitige Andeutungen hierüber nicht einige Aufklärung gäben. Die Bewohnerinnen, nach den Stockwerken in ihrem Range vertheilt, so daß sie in dem letztern gewissermaßen als übereinander gepackt erscheinen, betrachten den Ausmarsch, der ihnen manche Kundschaft entzieht, mit Zärtlichkeit, Gleichgültigkeit oder Verdruß. Einige treiben auch andere Beschäftigungen nebenbei. Im zweiten Stock reicht eine Bewohnerin ihrer Freundin ein Glas Branntwein zum andern Fenster hinüber, vielleicht als ein Mittel gegen Kummer jeder Art. Im Parterre erblickt man die Aufseherin dieser Schönen, welche in frommer Attitude um Sieg für die Waffen König Georgs fleht. Neben ihr erscheint eine