Seite:Hogarth erklärt von Lichtenberg (Kottenkamp Stuttgart 1840).pdf/852

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um die beiden Repräsentanten eines Theiles der britischen Nationalität gebildet. Die eine Seite desselben kehrt den Beschauern dieses Blattes natürlich den Rücken zu, auf der andern sind mehrere Personen in die Augen fallend. Unter dem Schilde zeigt ein Schuhmacher die größte Theilnahme nicht allein durch die Gesichtszüge, sondern auch durch die regelrecht geballten Fäuste. Die Frau eines der Kämpfenden will voll Angst für die Glieder ihres Mannes die demselben zugedachten Schläge auffangen, oder die Kämpfenden trennen, wird jedoch, und zwar nach allem Recht, durch einen der Zuschauer mit Gewalt zurückgehalten. Eine dritte Person steht hinter einem der Kämpfer, und führt unwillkührlich die Stöße des letzteren ebenfalls aus. Ein Vierter hat in der Aufregung den Stock erhoben, ein Fünfter gibt einen noch deutlicheren Beweis über die Vorliebe der Engländer für dergleichen Schauspiele. Ob er gleich eine schwere und drückende Last auf dem Rücken trägt, kann er es dennoch nicht unterlassen, stehen zu bleiben, und zuzuschauen, bis der Kampf vorüber ist. Endlich ist unter der Gruppe ein Mitglied des Oberhauses, Lord Albermale Bertie, zu erkennen, derselbe, welcher auf dem Hahnengefecht als zur Hälfte blind dargestellt wurde. Hier ist er jünger und noch zur Genüge sehend. Er hat dieselbe Freude an dergleichen Sports, wie auf jenem Blatte. – Die Inschrift: Tottenham court. Nursery erhält durch die genannte Scene eine Nebenbedeutung. Hier ist also nicht allein eine Baumschule, sondern zugleich eine Academie (Pflanzschule) für den britischen Faustkampf zu finden. Auch sagt Ireland, an jener Stelle habe zu Hogarth’s Zeiten eine sogenannte Box-Bude (bruising Booth) gestanden, die später auf Befehl der Regierung entfernt worden sei.

Das Originalgemälde befindet sich gegenwärtig in dem von Capitän Coram gegründeten Findelhause, welchem der Künstler auf mannigfache Weise sich wohlthätig erwies, und wird von den Gouverneuren dieser Anstalt verwahrt. Hogarth war Anfangs Willens, sein Bild an Georg II. zu verkaufen; dieser König ärgerte sich jedoch über den Spott hinsichtlich seiner Truppen, welcher zur Genüge der allgemeinen Meinung entspricht, die der gewöhnliche Engländer über die Armee zu hegen