Für ihn, ach gönnten’s mir die Feind,
Daß ich mein Leben gebe!
Es ist noch fruh! doch nit zu fruh!
Mein Lieb’ ja allzeit wachet!
Marta.
Die Sorg’ mir bange machet.
Magdalena.
Und ich kann keinen Augenblick
Der g’ringsten Ruh’ genießen.
Nur Jesu ist mir Freud und Glück,
Marta.
Nur Jesu bringet Freud auch mir,
O Jesu ich dich liebe!
Maria.
Und ich noch größ’re Qualen spür’,
Weil ihn als Sohn ich liebe. –
Dich annoch deiner Worten,
Daß heut seh meinen Sohn ich noch,
Es sei an was für Orten.
Drum führ’ all’ Drei uns jetzt dorthin,
Ach! wo wir wenigst sehen ihn!
Wer sollt’ uns Das nit gönnen?
Johannes.
Des Caiphas Haus war jener Ort,
Wo ich von ihm mußt scheiden.
Auch heut noch Viel muß leiden.
Es kommt heut dort der Rath zusamm’
Der Priester und Gelehrten,
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/223&oldid=- (Version vom 1.8.2018)