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„Keine Ahnung, Johanna. Man hat jedoch in seiner Brieftasche Papiere gefunden, die auf den Namen eines Schauspielers Schwech… Schwech… richtig … Schwechten, Ewald Schwechten, lauten. – Nun sei hübsch brav, Johanna, und rege dich nicht weiter auf. – Fred, führe die Tante in ihr Zimmer und leiste ihr Gesellschaft. Und teilt Marga auch das Nötige mit. Ich muß wieder zu den Herren von der Polizei zurück.“

Marga nahm die Nachricht von dem grauenvollen Funde mit einer Gleichgültigkeit entgegen, die die Tante fraglos lediglich auf ihren leidenden Zustand zurückführte. Sehr bald entschuldigte sie sich dann, um sich in ihrem Fremdenzimmer auf dem Diwan auszuruhen. Auch Tante Johanna fühlte nach diesem plötzlichen Schreck das Bedürfnis, allein zu sein. Sie bat mich noch, der Köchin zu bestellen, daß das Mittagessen erst um vier Uhr angerichtet werden solle, und entließ mich mit einer letzten kummervollen Bemerkung über die Schlechtigkeit der Welt und diesen schmerzlichen Abschluß unserer so schönen Autofahrt.




5. Kapitel.

Im allgemeinen schwärme ich nicht für die Küchenregionen. Heute machte ich eine Ausnahme. Der Auftrag Tante Johannas kam mir sogar sehr gelegen. So hatte ich doch einen stichhaltigen Grund, die beiden Mädchen, die bereits seit einer stattlichen Reihe von Jahren bei meinen Verwandten dienten, in ihrem kleinen, blitzsauberen Reich aufzusuchen.

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Walther Kabel: Irrende Seelen. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Irrende_Seelen.pdf/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)