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und verwüstete mit den Gothen das Gebiet von Caesaraugusta. Ebenso fiel er in die Tarraconensische Provinz ein, die den Römern gehorchte, und plünderte das Gebiet von Neu-Carthago aus, das sein Vater Recchila den Römern zurückerstattet hatte. Zuletzt, als der Gothenkönig Theudered nach Spanien zog, lieferte er ihm eine Schlacht, wurde geschlagen, dann gefangen genommen und getödtet.

88. Als Recchiar im Jahre 457 gefallen war, erhoben die Sueven die im äußersten Theile von Gallaecien zurückgeblieben waren, Maldra, Massilas Sohn, zu ihrem Könige. Dann spalteten sie sich, und ein Theil erkannte Franta, der andere Maldra als König an. Frantanes starb bald darauf, und seine Partei erhob Recchimund, der sich mit Maldra verglich und mit ihm Lusitanien verwüstete. Maldra aber wurde im dritten Jahre seiner Herrschaft von seinen eigenen Leuten umgebracht.

89. Nach seinem Tode entstand zwischen Frumarius und Remismund ein Zwist über die Königliche Würde. Frumarius zerstörte mit seiner Suevenschaar die Stadt Flavia;[1] Remismund verwüstete für seinen Theil die ihm zunächst am Meere gelegenen Städte Aurega[2] und Luca[3].

90. Nach dem Tode des Frimarius vereinigte Remismund alle Sueven unter seiner königlichen Gewalt und machte auch mit den Gallaeciern Frieden. Zum Gothenkönig Theoderich (dem Großen) schickte er eines Bündnisses halber Gesandte und empfing von seiner Hand Waffen und eine Gattin. Er zog nach Lusitanien, nahm unter dem Schein friedlicher Absicht Conimbria[4] und plünderte es aus. Auch Olyssipona[5] fiel in seine Hände. Lusidius, ein Bürger der Stadt, der das

  1. sonst Flavium Brigantium genannt; jetzt Curuña. –
  2. unsicher. –
  3. Lucus Asturum (Oviedo) scheint hier gemeint zu sein. –
  4. Coimbra. –
  5. Lissabon.