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Tochter, die sein Vater gefangen aus Rom fortgeführt hatte. Von arianischer Glaubenswuth entflammt, verfolgte er die Katholiken in ganz Afrika ärger als sein Vater, hob ihre Kirchen auf und schickte alle Priester sowie sämmtliche Kleriker in die Verbannung. Ungefähr 4000 Mönche und Laien bestrafte er mit härterem Exil, machte viele zu Blutzeugen, ließ den Bekennern die Zungen abschneiden, die darnach, trotz der abgeschnittenen Zunge, ganz gut bis an ihr Lebensende reden konnten.

79. Damals wurde Laetus, Bischof der Stadt Nepte,[1] mit ruhmesvollem Martyrium gekrönt. Da er nämlich trotz mannichfacher Strafen nicht dazu gebracht werden konnte, sich mit der Seuche arianischer Ketzerei zu beflecken, ging er plötzlich siegreich in den Himmel ein. Hunerich aber hatte nach unzähligen Freveln, die er gegen die Katholiken ausübte, im achten Jahre seiner Herrschaft dasselbe Ende wie sein Vater Arius: sein ganzes Innere löste sich auf, und so kam er elendiglich um.

80. Im Jahre 486 folgte auf Hunerich Gundamund und regierte zwölf Jahre (486–498). Er gab der Kirche den Frieden wieder und rief die Katholiken aus der Verbannung zurück.

81. Im Jahre 498 starb Gundamund, und ihm folgte Thrasamund, der 27 Jahre und 4 Monate regierte (497–524). Voll arianischer Wuth verfolgte er die Katholiken, schloß ihre Kirchen, schickte von der gesammten afrikanischen Kirche 120 Bischöfe in die Verbannung nach Sardinien und starb zu Karthago. Zu seiner Zeit glänzte in unserem Bekenntniß Fulgentius, Bischof von Ruspi.[2]

82. Im Jahre 524 folgte auf Thrasamund Hilderich, Hunerichs Sohn von der Tochter des Kaisers Valentinian.

  1. Lebda an der Küste von Tripolis.
  2. An der Nordküste.