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Johann Gottfried Scheibel: Ein Wort brüderlicher Belehrung über die lutherische Kirche und die unternommene Vereinigung derselben mit der reformirten Kirche zu einer einigen evangelischen Kirche. Für die lutherischen Gemeinen Breslaus 1830 abgefaßt

Confession. Man müsse also bei den Worten der heiligen Schrift, als göttlichen Worten, stehen bleiben, nicht fortschreiten zur Vernunftvergötterung und mit ganz treuem Herzen, von allen Menschensatzungen entfernt, blos bei der Bibel stehen bleiben, und von allen Ungläubigen sich sondern, wie er denn selbst in Marburg, 1529, wohin beide mit ihren Freunden von Landgraf Philipp von Hessen berufen wurden, keine Union mit Zwingli einging. Mit diesem Glauben, betheuerte er noch kurz vor seinem Tode, wolle er vor den Richterthron seines Herrn und Heilandes treten. Auf diesen Glauben entstand nun durch ihn und seine Schüler eine Kirche, die ganz apostolischen Grund und Lehre hatte.

 Frühzeitig bekannten sich viele Fürsten Deutschlands dazu; und auch außer Deutschland Schweden und Dänemark; und zum Zeugnisse dieses Glaubens wurden von Luther und seinem Gehülfen, dem gelehrten D. und Professor Melanchthon in Wittenberg und ihren Schülern die Bekenntnißschriften unserer Kirche verfaßt, die sich vor allen denen aller andern christlichen Religions-Partheien durch ihr treues Festhalten an der heil. Schrift auszeichnen, nämlich I. der kleine Katechismus von 1527, II. der große Katechismus, für den Prediger zur Erläuterung des erstern bestimmt, 1527. III. Die Augsburgische Confession, 1530 auf dem Reichstage zu A. dem Kaiser und den Ständen Deutschlands übergeben. IV. Die Apologie dieser Confession. V. Die Schmalkaldischen Artikel von 1536. VI. Gegen damalige, besonders heimliche calvinistische Irrlehrer die Concordienformel von 1577, abgefaßt von sieben der gelehrtesten und frömmsten der damaligen Theologen.

 Die Verfassungen der Kirche in den einzelnen Ländern, die das lutherische Bekenntniß annahmen, verschmolzen

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Johann Gottfried Scheibel: Ein Wort brüderlicher Belehrung über die lutherische Kirche und die unternommene Vereinigung derselben mit der reformirten Kirche zu einer einigen evangelischen Kirche. Für die lutherischen Gemeinen Breslaus 1830 abgefaßt. Joh. Phil Raw, Nürnberg 1837, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Johann_Gottfried_Scheibel_-_Ein_Wort_br%C3%BCderlicher_Belehrung_%C3%BCber_die_lutherische_Kirche.pdf/24&oldid=- (Version vom 9.10.2016)