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Johann Gottfried Scheibel: Ein Wort brüderlicher Belehrung über die lutherische Kirche und die unternommene Vereinigung derselben mit der reformirten Kirche zu einer einigen evangelischen Kirche. Für die lutherischen Gemeinen Breslaus 1830 abgefaßt

als Feierlichkeit, nur an offenbar passenderer Stelle, vor der Amts-Predigt, nicht mit dem Abendmahle nachher verbunden. Der Glaube wurde Gesang der Gemeine, was er sein soll. Das Abendmahl wieder Opfer-Mahl, die neugemachte Opferung weggelassen, der Kelch, nach Jesu Gebot, der Gemeine wieder gegeben. So wird also, wie in den ersten Zeiten, zunächst die Einsetzung gesprochen, dann auch sonst in allen Kirchen Breslau’s unsers Bekenntnisses, so wie andern lutherischen Gemeinen Schlesiens, jetzt in allen verfolgten lutherischen Gemeinen im Preußischen, ein Glaubensgebet, welches wörtlich das Bekenntniß unserer Kirche enthält.[1] Dann die Austheilung mit den Bekenntniß-Worten abermals: Dein heiliger Leib etc. Während der Austheilung der alte Gesang: „O Lamm Gottes unschuldig.[“] Dann Danksagungsgebet von Luther selbst, worin abermals das Bekenntniß: „Wir danken dir, allmächtiger Gott, daß du uns durch die heilsame Gabe des wahren Leibes und Blutes Deines Sohnes Jesu Christi hast erquicket u. s. f.“ Darauf der Segen. Das Brodbrechen, wegen Anstoß während der Handlung, wurde vor ihr vorgenommen. Diese Ordnung und Gebete enthielt nun zuerst das erste lutherische, kirchliche Altarbuch oder Agende von Luther selbst, 1523 und 26 herausgegeben, welches späterhin wiederholt aufgelegt wurde. Und selbst die neue Dresdener Agende für das Königreich Sachsen von 1812, so wie das neue Dresdener Gesangbuch, haben doch das Wesentliche in diesem unserm Abendmahls-Bekenntniß, so wie überhaupt das Wesentliche unsers Bekenntnisses (obwohl auch andere Formulare in der neuen A. stehen) erhalten, indem beide Bücher von zwei noch gläubigen Theologen unserer Kirche, dem Ober-Hofprediger Dr. Reinhard


  1. S. dasselbe in m. Communionbuche, S. 250; Ursprünglich aus dem Mittelalter, aber unserm Bekenntnis gemäß.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Scheibel: Ein Wort brüderlicher Belehrung über die lutherische Kirche und die unternommene Vereinigung derselben mit der reformirten Kirche zu einer einigen evangelischen Kirche. Für die lutherischen Gemeinen Breslaus 1830 abgefaßt. Joh. Phil Raw, Nürnberg 1837, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Johann_Gottfried_Scheibel_-_Ein_Wort_br%C3%BCderlicher_Belehrung_%C3%BCber_die_lutherische_Kirche.pdf/26&oldid=- (Version vom 9.10.2016)