Seite:Johann Heinrichs von Falkenstein Leben und Schriften.pdf/12

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Herr von F. erhielt nach einiger Zeit durch seinen Gönner und Correspondenten, den Freyherrn von Ickstatt, einen Ruf an den Baierischen Hof, wo er kurfürstlicher Hofrath und Archivar werden sollte. Obgleich seine zweyte Frau der Religion wegen aus Schwabach wegzukommen wünschte, und deswegen in ihn drang, diesen Ruf anzunehmen; so lehnte er ihn doch wegen seines Alters, und seiner Leibesschwachheiten, weil er vom Podagra und Chiragra heftig geplagt wurde,[1] von sich ab.

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Manche Neckereyen, welche er der Religion wegen zu Schwabach ausgestanden, sollen ihm das Leben daselbst verbittert haben. Seine Haushälterin, Anna Maria Seidlerin, eine Protestantin aus Mögeldorf im Nürnbergischen gebürtig, welche 15 Jahre in v. Falkensteins Diensten war, versicherte: daß ihrem Herrn sogar des Hn. Marggrafen Durchlaucht seinen Leichtsinn in Veränderung der Religion vorgeworfen und verlangt habe, daß er wieder zurück kehren möge. Sie selbst mußte, ihrem Vorgeben nach, hin und wider einen Anfall erdulden, daß sie als Protestantin nicht auch das Ihrige beytrüge, ihren Herrn vom Katholicismus abwendig


  1. s. Chron. Suabac. S. 407.