Seite:Johann Heinrichs von Falkenstein Leben und Schriften.pdf/5

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Regierung hatte man Ursache über gewisse Hofleute, welche die Gnade des Fürsten mißbrauchten, sehr unzufrieden zu seyn. Nach seinem Tod ließ das Domcapitel sogleich einen dieser Malversanten greifen und vestsetzen; einen andern, der entflohen war, in effigie an den Pranger stellen, und einen Juden öffentlich ausstäupen. Herr von Falkenstein zielt selbst hierauf, wenn er sagt: „Ich weiß es wohl, in welcher Crisi damahls alles stund. Experto crede Ruperto.“[1] Ungeachtet ein starker Verdacht auf seine Handlungen fiel, und der neue Fürstbischoff, Franz Ludwig, damahls schon an seine Entlassung mag gedacht haben, so konnte man ihm doch von Rechts wegen nichts anhaben, bis er endlich selbst dazu folgende Veranlassung gab.

.

Durch die Wahl des neuen Bischoffs war im Domstift eine Präbende erledigt worden, zu welcher sich Franz Carl Graf von Schellard meldete, der bereits das Kanonikat per collationem pontificiam erhalten hatte. Das Domcapitel wollte diesen Candidaten wegen der streitigen Ahnenprobe nicht zum Besitz lassen, und widersetzte sich mit solchem Ernste, daß die Sache bis zur höchsten


  1. Anal. Thur. Nordg. XI. S. 393. Auch Note (d) in der Einl. zur Eichst. Hist.